Tennisarm / Tennisellbogen (Epicondylitis lateris)
Symptome & Diagnose
Wenn Sie Schmerzen im Ellenbogen oder ausstrahlen in den Unterarm haben, könnten diese Hinweise auf einen Tennisarm bzw. einen Tennisellbogen sein. Wer an einem Tennisarm leidet, verspürt starke Schmerzen im Bereich des Ellenbogens, die bis in die Hand ausstrahlen können. Oft ist der Sehnenansatz (Enthesie) des betroffenen Muskels an der Außenseite des Oberarmknochens druckempfindlich. Der Schmerz kann auch durch Beanspruchung des entsprechenden Muskels ausgelöst und verstärkt werden. Weiterhin ist ein Kraftverlust der betroffenen Hand möglich. Dies kann so weit führen, dass ein starker Faustschluss, das Halten eines Gegenstandes oder das kraftvolle Zugreifen oder Händeschütteln nicht mehr möglich sind.
Das Auftreten des Tennisellenbogens ist nicht unbedingt auf die namensgebende Sportart Tennis zurückzuführen. Andere Sportarten oder auch körperliche Arbeiten mit Überlastung der Muskulatur im Bereich des Ellenbogens können einen Tennisellenbogen verursachen. Je regelmäßiger Sie den Ellenbogen stark beanspruchen, desto wahrscheinlicher sind Schmerzen in diesem Bereich auf diese Belastungen zurückzuführen. Oft gehen Schmerzen oder Verspannungen im Schulter- oder Nackenbereich dem Tennisarm voraus.
Sie erkennen den Tennisellenbogen meist durch Druckschmerzen an der Außenseite des Ellenbogens.
Stechende Schmerzen bei Beuge- und Drehbewegungen, ausstrahlende Schmerzen über Unter- oder Oberarm bis in Hand, oft geht ein Kraftverlust der Hand des betroffenen Armes einher. Manchmal erkennen Sie eine Schwellung oder Rötung des gereizten Sehnenansatzes.
Anatomie & Ursachen (Medizinische Grundlagen)
Der Tennisarm oder Tennisellenbogen, Epicondylitis (auch Epikondylopathie; Epikondylose oder Epikondyalgie) ist eine nicht bakterielle Entzündung oder schmerzhafter Reizzustand einer Sehne im Bereich des Ellenbogens. Sehnenansätze von Muskeln des Unterarms, die an den beiden Knochenvorsprüngen oberhalb des Epikondylus am distalen Teil des Oberarmknochens entspringen. Die Erkrankung wird der Gruppe der Enthesiopathien (Ansatztendinopathien) zugeordnet. Diese Sehne ist mit dem Handstreckermuskel verbunden. Dieser Muskel wird bei der Streckung des Ellbogens und beim Beugen der Hand eingesetzt.
Es gibt zwei Formen: Epicondylitis radialis humeri (auch Tennisellenbogen; Tennisarm oder Epicondylitis humeri lateralis): am äußeren Epikondylus des Oberarmknochens (Strecker des Handgelenks und der Finger).
Epicondylitis ulnaris humeri (auch Golferellenbogen, Golferarm oder Epicondylitis humeri medialis): am inneren Epikondylus des Oberarmknochens (Beuger des Handgelenks und der Finger).
Die Sehnenansätze bekommen aufgrund von Überreizungen kleinste Mikrorisse, die zu einer Entzündung führen können. Dies führt zu starken Ellenbogenschmerzen.
Hilfestellung & Übungen
Eine Behandlung des Tennisarms oder Tennisellenbogens erfolgt unter anderem durch Ruhigstellen, Medikamente und in seltenen Fällen durch eine Operation.
Es gibt keine allgemein akzeptierte einheitliche Vorgehensweise bei der Tennisarm-Behandlung, die wissenschaftlich erwiesen den besten Therapieerfolg verspricht.
Wir raten, als Erstes die Ursache der Überbelastung auszuschalten. Den Tennisarm beziehungsweise den Ellenbogen für circa zwei Wochen ruhig stellen und schonen. Konservative Maßnahmen wie Kühlen und gegebenenfalls Schmerzmittel (bitte nur in Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker!) können die Beschwerden lindern.
Manuelle Therapie (beispielsweise Querfriktion nach James Cyriax) oder lokale Friktionsmassagen
unterstützen den Heilungsprozess.
Studien mit physiotherapeutischen Verfahren (Dehnübungen, physiotherapeutisches Training) legen nahe, dass diese möglicherweise in manchen Punkten anderen überlegen sind
Eventuell ist das Tragen einer speziellen Bandage oder einer sogenannten Epicondylitis-Spange, eine Art Druckbandage, sinnvoll. Weitere mögliche Therapiemaßnahmen sind unter anderem Ultraschall-Behandlungen sowie Dehnungs- und Kräftigungsübungen. In schweren Fällen, wenn die konservative Tennisarm-Behandlung nicht ausreichend hilft, ist unter Umständen eine Operation notwendig.