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Hexenschuss

Symptome & Diagnose

Ein Hexenschuss ist schmerzhaft, jedoch überwiegend harmlos. Man versteht darunter einen plötzlich auftretenden, anhaltenden, mehrheitlich stechenden Schmerz im Lendenwirbelbereich. Die Bewegung ist plötzlich sehr eingeschränkt und ein Aufrichten fast unmöglich. Der gebeugten Haltung unter krummen Rücken oder dem Empfinden von einem Pfeil getroffen worden zu sein, ist der volkstümliche Name Hexenschuss angelehnt. Veraltet, umgangssprachlich, wird das schmerzhafte Symptom auch Albschoss oder Mahrschuss genannt. Der Schmerz beim Hexenschuss sitzt meist auf einer Körperseite, zwischen Gesäßmuskel und Lende. Die Schmerzen werden als unerträglich bohrend, ziehend oder stechend empfunden. Die Medizin verwendet hierfür die Bezeichnungen Ischiassyndrom, Lumbalgie, Lumbago oder lokales Lumbalsyndrom.

Der Experte erkennt den Hexenschuss vornehmlich anhand der geschilderten Beschwerden und der Krankengeschichte (Anamnese). Eventuell wird er nach vorangegangenen Erkrankungen des Rückens und möglichen aktuellen Begleitbeschwerden wie Taubheitsgefühl, Lähmungen oder Blasen-/Darmstörungen fragen. Bei der körperlichen Untersuchung prüft der Arzt die Reflexe und die Sensibilität in der Lendenwirbelsäule und den Beinen sowie die Beweglichkeit der Wirbelsäule.

Bei Verdacht auf weitere Störungen oder Ursachen für die Schmerzen, wie einen Bandscheibenvorfall, stehen gegebenenfalls noch weitere Untersuchungen an.

Anatomie & Ursachen (Medizinische Grundlagen)

Der Hexenschusss, fachlich Lumbalgie, Lumbago oder lokales Lumbalsyndrom (von lateinisch lumbus „Lende“) umfasst alle Beschwerden, die auf degenerative und funktionelle Störungen der lumbalen Wirbelsäule zurückzuführen sind und deren Symptomatik vorwiegend auf den Lumbalbereich beschränkt ist. Dazu gehören sowohl der Hexenschuss mit seinem plötzlichen Beginn und schnellen Verschwinden als auch chronisch rezidivierende (wiederkehrende) Kreuzschmerzen.

Der Hexenschuss tritt plötzlich auf, meist nach einer ruckartigen, ungeschickten Bewegung oder dem An- oder Aufheben einer Sache oder Last. Als Ursache des Hexenschusses vermutet die Medizin ein plötzlich auftretende Muskelverhärtung, die durch eine unterentwickelte Rückenmuskulatur und damit einhergehende funktionelle Instabilitäten und Überlastungen begünstigt wird.

Über 60 Prozent der Lumbagos lassen sich in Untersuchungen an der Wirbelsäule auf der Höhe L4 und L5, der Lendenwirbelsäule, feststellen. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin beschreibt in ihrer Leitlinie zu Rücken- und Kreuzschmerzen: “80 Prozent der Beschwerden unkomplizierte Kreuzschmerzen sind”. Der Hexenschuss wird dazu gezählt und kann optimal auch präventiv, durch Stärkung der unteren Rückenmuskulatur, vermieden werden.

Betroffene stellen zeitweilig sensible, motorische Ausfälle fest. So entstehen Lähmungserscheinungen, die eine Zwangshaltung einfordern. Patienten können sich gar nicht oder nur unter sehr starken Schmerzen aufrichten.

Achtung: In seltenen Fällen kann der Hexenschuss mit einem Bandscheibenvorfall verwechselt werden. Dieser bedarf unbedingt einer medizinischen Versorgung. Zögern Sie deswegen nie im Zweifelsfall eine medizinische Notversorgung in Anspruch zu nehmen!

Hilfestellung & Übungen

Die gute Nachricht beim Hexenschuss: Mit etwas Ruhe und Entspannung löst er sich meist nach kurzer Zeit von selbst wieder auf. Betroffene sollten im akuten Fall zunächst eine entspannte Position, idealerweise liegend, finden. Gute Erfahrung machen Patienten auch mit wärmenden Behandlungen oder sanften Massagen mit durchblutungsfördernden Cremes oder Ölen.

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