Fibromyalgie oder Fibromyalgiesyndrom (FMS)
Symptome & Diagnose
Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, die durch starke Muskelschmerzen und Müdigkeit gekennzeichnet ist. Es gibt jedoch auch weitere Symptome, die bei dieser Erkrankung auftreten können. Zu den häufigsten Symptomen von Fibromyalgie gehören Schmerzen!
Die Schmerzen können in verschiedenen Körperregionen auftreten und oft als brennend oder stechend empfunden werden. Sie sind oft besonders schlimm am Morgen und verschlechtern sich bei körperlicher Anstrengung.
Müdigkeit: Betroffene fühlen sich oft müde und schlapp, selbst nach ausreichendem Schlaf. Oft gehen sie früher ins Bett als sonst und benötigen mehr Ruhepausen während des Tages.
Schlafstörungen: Viele Menschen mit Fibromyalgie haben Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen. Sie wachen oft morgens nicht erholt auf.
Steifheit: Betroffene empfinden ihre Gelenke und Muskeln oft als steif und unbeweglich.
Kopfschmerzen: Migräne-artige Kopfschmerzen kommen bei vielen Patienten vor.
Konzentrationsschwierigkeiten: Viele Menschen mit Fibromyalgie haben Probleme, sich zu konzentrieren oder Dinge im Gedächtnis zu behalten.
Einige Patienten rutschen durch Dauerschmerz in eine Depression. Das muss nicht sein. Unser Appell an Betroffene: Lassen Sie sich helfen. Es ist möglich, die Schmerzen zu lindern und eine gute Lebensqualität wieder herzustellen
Die Diagnose der Fibromyalgie kann schwierig sein, da es keine speziellen Tests gibt, um die Krankheit festzustellen. Stattdessen wird die Diagnose anhand der Symptome gestellt und durch Ausschluss anderer möglicher Ursachen für diese Symptome abgesichert.
Um eine Diagnose zu stellen, wird der Arzt eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen und Fragen zum Gesundheitszustand des Patienten stellen. Er wird auch möglicherweise Bluttests oder bildgebende Verfahren wie Röntgen- oder MRT-Untersuchungen anordnen, um andere Krankheiten auszuschließen.
Eine wichtige Voraussetzung für die Diagnose von Fibromyalgie ist das Vorhandensein von Schmerzen in mindestens 11 von 18 spezifischen Punkten am Körper, die bei Druck schmerzen. Diese Punkte befinden sich hauptsächlich im Nacken-, Schulter-, Brust-, Hüft- und Kniebereich.
Wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen wurden und der Patient mindestens drei Monate lang unter den Symptomen leidet, kann die Diagnose einer Fibromyalgie gestellt werden. Eine frühzeitige Diagnose kann dazu beitragen, dass Betroffene eine geeignete Behandlung erhalten und ihre Lebensqualität verbessern können.
Anatomie & Ursachen (Medizinische Grundlagen)
Fibromyalgie oder Fibromyalgiesyndrom (FMS) (von lateinisch fibra ‚Faser‘ und Myalgie, von altgriechisch μῦς mŷs, deutsch ‚Muskel‘ und ἄλγος álgos, deutsch ‚Schmerz‘, „Muskelschmerz“)
Die Fibromyalgie ist gekennzeichnet durch chronische Schmerzen und Muskelsteifheit. Diese Symptome können sich auf den gesamten Körper auswirken und das tägliche Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen.
Die genauen Ursachen der Fibromyalgie sind bisher nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass es sich um eine Störung des zentralen Nervensystems handelt, bei der die Schmerzverarbeitung im Gehirn gestört ist. Eine weitere Theorie besagt, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handeln könnte.
Eine Diagnose der Fibromyalgie erfolgt in erster Linie durch klinische Untersuchungen und Abklärungen anderer möglicher Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen. Die Behandlung der Fibromyalgie zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. Dazu werden meist schmerzlindernde Medikamente verordnet sowie Bewegungs- und Entspannungstherapien empfohlen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Fibromyalgie eine komplexe Erkrankung ist, deren genaue Ursachen noch unklar sind. Sie kann jedoch durch gezielte Therapiemaßnahmen gelindert werden und so das Leben der Betroffenen erleichtern.
Behandlung
In der Behandlung von Fibromyalgie können verschiedene Ansätze verfolgt werden. Hierbei spielt die Physiotherapie eine wichtige Rolle, da sie gezielt auf die körperlichen Symptome der Erkrankung eingeht.
Eine der effektivsten Behandlungsformen bei Fibromyalgie ist die sogenannte Bewegungstherapie. Dabei geht es darum, die körperliche Aktivität langsam zu steigern und den Körper so wieder an Bewegung zu gewöhnen. Dies kann beispielsweise durch gezielte Übungen zur Kräftigung der Muskulatur oder auch durch Ausdauertraining geschehen.
Auch Massagen können bei Fibromyalgie hilfreich sein. Eine sanfte Massage kann Verspannungen lösen und somit Schmerzen lindern. Zudem hat sie eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem und kann so auch zu einer Verbesserung des Schlafes führen.
Ein weiterer Ansatz ist die manuelle Therapie. Hierbei werden gezielt einzelne Gelenke behandelt, um deren Beweglichkeit wiederherzustellen. Auch dies kann dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren und die körperliche Belastbarkeit zu verbessern.
Neben diesen spezifischen Behandlungsformen kommt es jedoch auch darauf an, dass der Patient selbst aktiv wird und sich regelmäßig bewegt. Ein professioneller Physiotherapeut kann hierbei helfen, indem er individuelle Trainingspläne erstellt und den Patienten motiviert.
Es ist wichtig zu betonen, dass bei Fibromyalgie keine Heilung im eigentlichen Sinne möglich ist. Vielmehr geht es darum, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Eine ganzheitliche Behandlung, bei der auch psychologische Aspekte berücksichtigt werden, kann hierbei besonders effektiv sein.
Hilfestellung & Übungen
In diesem Lexikon möchten wir Ihnen verschiedene Hilfestellungen und Übungen vorstellen, die bei einer Fibromyalgie helfen können.
Zunächst ist es wichtig zu betonen, dass eine Fibromyalgie individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Deshalb empfehlen wir dringend, sich mit einem Arzt oder Therapeuten abzusprechen und gezielt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Maßnahmen zu ergreifen.
Eine Möglichkeit zur Selbsthilfe sind Entspannungsübungen wie Yoga, Autogenes Training oder Progressiver Muskelentspannung. Diese Techniken können dazu beitragen, Stress abzubauen und den Körper insgesamt zu entspannen. Auch spezielle Atemübungen können hilfreich sein.
Ferner gibt es spezielle körperliche Übungen, die bei Fibromyalgie sinnvoll sein können. Dazu gehören etwa leichte Ausdauer- und Bewegungstrainingseinheiten wie Spaziergänge oder Radfahren. Wichtig ist hierbei jedoch, dass Sie sich nicht überfordern und langsam starten. Eine Steigerung der Belastung sollte immer behutsam erfolgen.
Auch gezieltes Krafttraining kann helfen, um Muskeln zu stärken und Schmerzen zu reduzieren. Hierbei sollten jedoch unbedingt die individuellen Möglichkeiten berücksichtigt werden – ein erfahrener Trainer kann hierbei unterstützen.
Neben diesen körperlichen Maßnahmen ist auch eine gesunde Ernährung von großer Bedeutung. Eine ausgewogene Mischkost mit viel Obst und Gemüse sowie ausreichender Flüssigkeitszufuhr kann dazu beitragen, den Körper zu stärken und Symptome zu lindern. Dehydration verstärkt Entzündungsprozesse. Trinken Sie deshalb täglich ausreichend (min. 2 Liter) gutes Wasser.
Insgesamt gilt jedoch: Bei Fibromyalgie ist es wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten einzugehen. Eine ganzheitliche Therapie unter Einbeziehung von Ärzten, Therapeuten und Selbsthilfegruppen kann hierbei sinnvoll sein.
Quellen & Studien
Eine bedeutende Studie stammt von der American College of Rheumatology (ACR). Diese Organisation hat 1990 ein Kriterienset zur Diagnosestellung der Fibromyalgie entwickelt, das als ACR-Kriterien bekannt ist. Dieses Set wurde seitdem mehrfach überarbeitet und aktualisiert.
Ein weiteres wichtiges Nachschlagewerk ist die Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Fibromyalgie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) aus dem Jahr 2012. Diese Leitlinie bietet eine umfassende Übersicht über den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema.
Eine weitere wichtige Quelle ist die Cochrane Collaboration. Die Cochrane Collaboration führt systematische Reviews durch, um die Wirksamkeit verschiedener Behandlungsmethoden bei verschiedenen Erkrankungen zu bewerten. Auch zur Fibromyalgie gibt es zahlreiche solcher Reviews.
Im Internet finden sich zudem viele wissenschaftliche Artikel zum Thema Fibromyalgie, die in Fachzeitschriften wie „Arthritis & Rheumatism“, „The Journal of Pain“ oder „Pain Medicine“ veröffentlicht wurden. Eine vielversprechende Möglichkeit, diese Artikel zu finden, bietet die medizinische Datenbank PubMed.
Weiteres auf https://de.wikipedia.org/wiki/Fibromyalgie